Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) informiert ihre Kunden außergewöhnlich schnell und umfassend über Züge, Zeiten und Routen. Dahinter steckt ein integriertes und durchgängiges Produktionssystem von COS.
Text als WORD-Datei: 20140618_COS_ÖBB_2014_DM_final
Im Internet sind sie der Renner: Schon seit Jahren gehören Bahntickets zu den beliebtesten Produkten beim Online-Shopping. Kein Wunder, denn beim Kaufen von Fahrkarten kann das Web seine Vorteile hinsichtlich Tempo, Informationsqualität und Bequemlichkeit voll ausspielen.
Das gilt besonders für Kunden der ÖBB. Auf der Homepage des größten Eisenbahnverkehrsunternehmens Österreichs finden Verbraucher jetzt neben Preisen und Verbindungen sogar kommerzielle Informationen zur tatsächlich am jeweiligen Tag eingesetzten Zug-Garnitur. Serviceleistungen wie ein Bordbistro oder Einstiegshilfen für Schwerbehinderte werden also nur angezeigt, wenn der entsprechende Wagen auch wirklich vorhanden ist. “Bei den einzelnen Zügen kann es durch Wartungsarbeiten hin und wieder zu Abweichungen in der Zugbildung kommen.”, stellt Mag. Gerald Bail von der ÖBB-Personenverkehr AG fest.
Kunden besser informieren
Seit 2004 erarbeiten die ÖBB gemeinsam mit dem Softwarelieferanten COS GmbH aus dem süddeutschen Oberkirch eine integrierte IT-Lösung, die alle Produktionsaufgaben in einem landesweit einheitlichen System zusammenfasst. Pro Tag werden damit rund 4.200 Zugfahrten im Nah- und Fernverkehr organisiert. Einbezogen sind die Bereiche Fuhrparkverwaltung, Instandhaltung, die tagesgenaue Umlauf- und Zugbildeplanung sowie die Disposition inklusive Bremsberechnung.
Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die durch COSware verbesserte Zugvorbereitung, die bereits im Jahr 2009 eingeführt wurde. Damit kann nicht nur die tagesaktuelle Zugbildung überwacht werden, sondern auch der technische Zustand der Wagen. So lässt sich der Brems- oder Beladezustand aller Wagen oder die Verfügbarkeit anderer technischer Fahrzeugeigenschaften auf einen Blick kontrollieren. COSware unterstützt die ÖBB-MitarbeiterInnen effektiv und generiert darüber hinaus wichtige und tagesgenaue Informationen für die Kundeninformationssysteme. “Die Nutzung der umfassenden und aktuellen Daten des Produktionssystems für die nachgelagerte Kundeninformation war von Anfang an ein zentrales Projektziel”, betont Bail.
Wagenstand via Web
Dieses Ziel ließ sich dank der zentralen Datenbank des Produktionssystems reibungslos erreichen. “Wir profitieren jetzt davon, dass COSware zahlreiche Prozesse unterstützt und dementsprechend alle Daten in einem einzigen System in einer einheitlichen Qualität abrufbar sind”, erklärt Bail. Vor diesem Hintergrund ist das “Durchreichen” und kundengerechte Aufbereiten der Informationen nur noch eine Frage der Schnittstellen zu den nachgelagerten Kundeninformationssystemen, die zum Teil im Verantwortungsbereich der ÖBB-Infrastruktur AG liegen. Zu den Kundeninformationssystemen zählen zum Beispiel die Wagenstandsanzeiger, die entweder direkt aus COSware heraus beliefert oder – wie zum Beispiel am Bahnhof Salzburg – elektronisch und tagesaktuell auf großen digitalen Tafeln angezeigt werden. Ohne COSware wäre dieser Service aktuell kaum in dieser Qualität denkbar.
Ebenfalls einmalig ist die Online-Abfrage des Wagenstandanzeigers über ein Web-Portal. Auf diese Funktion können die MitarbeiterInnen an den Fahrkartenschaltern zugreifen. “Das nachgelagerte Web-Portal ist zum Beispiel eine große Hilfe, wenn es darum geht unseren Kunden die Verfügbarkeit spezieller Fahrzeugeigenschaften zuzusagen.”, sagt Bail. Schließlich bieten die ÖBB etwa im Fernverkehr einige Sonderabteile für stillende Mütter, Kinder oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Über das Web-Portal ist das geplante Angebot auf einen Blick erkennbar und kann dem Fahrgast entsprechend seiner Wünsche gezielt angeboten werden.
Mehr Ruhe statt Hektik
Weitere Kundeninformationssysteme sind die Programme der digitalen Bahnsteiganzeigen. Auch diese werden bei den ÖBB von COSware mit Daten versorgt. Somit sehen die Fahrgäste direkt am Bahnsteig, wenn sich zum Beispiel die Wagenreihung geändert hat oder ein Zugteil fehlt. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn nur der vordere Zugteil nach München und der hintere Zugteil bis Salzburg fährt. Durch diese frühzeitige und zuverlässige Information nimmt man den Bahnkunden die Verunsicherung nach Einfahrt der abweichend zusammengestellten Züge. Das sorgt nicht nur für eine höhere Zufriedenheit, sondern vor allem für mehr Sicherheit am Bahnsteig.
Und wie geht es weiter? Gegenwärtig arbeitet der ÖBB-Personenverkehr gemeinsam mit COS an der nächsten Ausbaustufe des Systems. Es geht um die so genannte “Abweichungsbestellung der Verkehrsleitung Schiene”. Diese kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn nach schweren Unwettern Bäume auf den Gleisen liegen und die Disponenten für Ausweichstrecken sorgen müssen. Tritt dieser Fall heute ein, müssen bis zu fünf verschiedene Programme betätigt werden. Dadurch kommt es zu Systembrüchen und Zeitverzögerungen.
Beschleunigte Ausnahmen
Das Projekt trägt den Namen “AMODIS”. Das Kunstwort steht für “Advanced Monitoring Ordering Disposition Information System”. Mit AMODIS werden aktuell vorhandene Systembrüche reduziert und der Disponent in der Verkehrsleitung Schiene in Wien kann sämtliche Informationsquellen zur Abwicklung dieser Abweichungsbestellungen komfortabel in einem System überblicken. Wenn dann künftig ein Murenabgang eine Streckenunterbrechung verursacht, kann der Disponent alle zugehörigen Betriebsstörungsmeldungen einsehen, Maßnahmen in Absprache mit den Partnern der Infrastruktur, den Busunternehmer oder den Zugbegleitern setzen und Garniturwenden direkt im System ausführen. Dadurch reduziert sich letztlich der Abwicklungsaufwand pro Anlassfall und die Kunden werden schneller über die getroffenen Maßnahmen informiert.
Fazit: So gilt auch in Zukunft mit COSware, dass letzten Endes die Fahrgäste den Fortschritt spüren und sehen werden. Ein vollintegriertes Produktionssystem ist eben mehr als ein leicht verwendbares Werkzeug im Hintergrund für die MitarbeiterInnen: Vor allem generiert es zuverlässige und aktuelle Kundeninformationen für die nachgelagerten Systeme, die das Reisen mit den ÖBB noch einfacher und interessanter machen.
Hintergrund: COS GmbH
Die COS GmbH ist ein Software- und Beratungshaus, das sich auf leistungsfähige IT-Lösungen in den Bereichen Fuhrpark, Logistik und Tourenplanung, Objektverwaltung und Personal sowie Instandhaltung, Werkstatt und Betriebshofmanagement konzentriert.
Das Unternehmen besteht seit 1982 und engagiert sich für mehr als 750 Kunden aus den Bereichen Transport, Industrie, Handel, Dienstleistung, öffentlicher Verwaltung und ÖPNV. Die Software-Module der Marke „COSware“ werden täglich von über 12.500 Anwendern genutzt.
Mehr als 4.000.000 Fahrzeuge und Objekte werden mit COSware verwaltet, disponiert und instandgesetzt – darunter auch Geräte, Maschinen, Flurförderzeuge, Container und Gebäude. COS steht für „Computersysteme, Organisation und Softwareentwicklung“.
Weitere Informationen unter: http://www.cosonline.de/cosware-von-a-bis-z/objektverwaltung/
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