Frankfurt, 28.03.2022 – Die ersten Erfahrungen mit der neuen Importplattform FRA-OS am Flughafen Frankfurt zeigen, dass durch die neuen Abläufe und die hohe Transparenz die Geschwindigkeit bei der Importabfertigung von Consol messbar steigt. Das berichten übereinstimmend verschiedene Spediteure und Handlingsagenten. Auch der Zoll zeigt sich zufrieden mit der Digitalisierung des Prozesses.
Viele der großen Speditionen haben sich bereits an die Importplattform FRA-OS angeschlossen. Sie nutzen die neue Möglichkeit, Importsammelladung auf dem Flughafengelände im eigenen Gateway / Lager selbst beim Zoll zu gestellen. Fabian Heilmann von Kühne + Nagel in Frankfurt berichtet: „Seit der Einführung sind wir merklich schneller geworden. Da der Handlingsagent die Ware für uns nicht mehr zollrechtlich anmelden muss, kann diese fast unmittelbar nach der Entladung an uns übergeben werden.“
Kontrollmitteilungen beschleunigen Kommunikation für den Zoll
Voraussetzung für die zollseitige Akzeptanz dieser Lösung war, dass die Zollbeamten die Ware auf dem Flughafengelände elektronisch über Statusmeldungen verfolgen können und damit jederzeit Zugriff auf diese haben. Markus Tönsgerlemann, Leiter des Hauptzollamts Frankfurt am Main, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Die Plattform FRA-OS sorgt für die erforderliche Transparenz, das Dashboard ist leicht bedienbar. Mit wenigen Klicks können wir erkennen, welche Sendungen im Zulauf sind und wo sie sich exakt befinden. Auch Kontrollmitteilungen zur Summarischen Eingangsanmeldung wurden in FRA-OS integriert, was die Kommunikation vereinfacht und beschleunigt.“ Weiterhin fänden regelmäßige Abstimmungsrunden mit dem Zoll im Zusammenhang mit der 1:1-Referenzierung und der Weiterentwicklung von FRA-OS Import statt.
Steigende Nachfrage nach Statusinformationen bei K + N
Die Transparenz ist speditionsseitig ebenfalls ein erheblicher Pluspunkt für die Importabfertigung. Heilmann berichtet: „Wir erhalten über die Plattform alle relevanten Statusinformationen und können damit die Prozesse besser planen und Abläufe optimieren.“ Diese könnten auch den Verladern/Empfängern zur Verfügung gestellt werden, bei denen die Nachfrage nach solchen Informationen stark steige.
Auslöser für die Änderung der Prozesse war die zollrechtlich vorgegebene Umsetzung der 1:1 Referenzierung auf Einzelsendungsebene bei der Zollabfertigung. Vor der Umstellung des Prozesses wurde das Import Sammelgut verpflichtend durch den Handlingagenten auf Basis des Master Airway Bill (MAWB) angemeldet.
Durchsatz bei der LUG wird steigen
Heute muss jede einzelne Sendung des Sammelguts separat (auf Ebene des House Airway Bills) gestellt werden. Für die Handlingsagenten wäre die Abfertigung unter Einhaltung dieser neuen Bestimmungen kaum zu bewältigen gewesen. „Mit den bisherigen Prozessen hätten wir gar nicht alles referenzieren können. Denn neu ist die physische Aufteilung nach HAWB, die wir in der Masse nicht darstellen können. Dafür fehlt uns schlicht der Platz“, bestätigt Patrik Tschirch, Geschäftsführer des Handlingsagenten LUG. Durch die Verlagerung dieser Prozesse zum Spediteur und der neugeschaffenen Transparenz, insbesondere bei den Bodenverkehrsdiensten, werde der Durchsatz bei der LUG steigen.
Bis zu einem Tag schneller ausgeliefert
Nach Tschirchs Schätzungen können die Speditionen, die FRA-OS nutzen, ihre Sendungen künftig bis zu einem Tag schneller beim Kunden ausliefern. Für kleine und mittelständige Speditionen kann die LUG die Dienstleistung der 1:1-Referenzierung laut Tschirch übernehmen: „Das ist Teil unseres Geschäftsmodells und kann für KMU günstiger sein als die Prozesse selbst aufzubauen.“ Für die großen Flughafenspeditionen mit entsprechendem Aufkommen ist es hingegen wirtschaftlicher und auch aufgrund der knappen Ressourcen bei den Flughafenabfertigern auch zielgerichteter, diese Dienstleistung künftig selbst zu übernehmen. Fast alle großen Logistiker am Flughafen Frankfurt haben sich demensprechend schon an die Plattform FRA-OS angeschlossen und übernehmen die Gestellung selbst.
Das Fazit der Entwicklungspartner fällt entsprechend positiv aus. DAKOSY-Prokurist Dirk Gladiator, und Max Philipp Conrady, Leiter Frachtentwicklung bei Fraport, erklären: „Mit FRA-OS/Import haben wir erfolgreich einen wichtigen Meilenstein der Digitalisierung der Cargo-Prozesse am Flughafen Frankfurt implementiert. Wir freuen uns, dass wir durch die gute Zusammenarbeit als Cargo Community noch enger zusammenwachsen konnten und wollen die Plattform durch künftige Weiterentwicklungen stetig verbessern.“
Über die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG
Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit nahezu 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.
Ansprechpartnerin
Katrin Woywod, Pressesprecherin DAKOSY AG
Telefon: +49 (40) 37003320, E-Mail: woywod@dakosy.de