Club der Industrie: Winter 2023 jetzt energieseitig planen

Bildunterschrift: Klaus Eder, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (rechts) und Gerd Stiefel,
Vorstandsvorsitzender Club der Industrie empfehlen: Industrie und Gewerbe sollten die
Sommermonate unbedingt nutzen, um die volatilen Gaspreise für den nächsten Winter besser abfedern zu
können. Fotonachweis: Club der Industrie

Neu-Ulm, 11.1.2023 – Für den Moment gibt es etwas Entwarnung in Bezug auf die befürchtete Mängellage bei der Energieversorgung. Um so wichtiger ist es, dass die Unternehmen das Jahr 2023 aktiv nutzen, um sich mit verschiedenen Maßnahmen auf den kommenden Winter vorzubereiten. „Das ist eine große Aufgabe.“ Darin sind sich Klaus Eder, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm und Gerd Stiefel, Vorstandsvorsitzender des Clubs der Industrie (CI), auf der CI-Veranstaltung am 11.1.2022 in der Neu-Ulmer Eventlocation NU-SPACE einig.

Thema Energieversorgung. Doch dies verschafft der Wirtschaft nur eine Atempause bis zur nächsten Kälteperiode 2023/24. Denn die volatilen Gaspreise werden die Unternehmen auf Sicht begleiten. „Die einzige Lösung für eine stabile Energieversorgung in Deutschland sind die erneuerbaren Energien. Nur diese Energiequellen haben wir perspektivisch ausreichend und ohne Abhängigkeit zur Verfügung“, verdeutlicht Eder.

Dreiklang: sparen, substituieren, investieren
Doch diese Umstellung erfolgt nicht von heute auf morgen und braucht auch die Unterstützung von allen Beteiligten. Industrie und Gewerbe sollten unbedingt die Sommermonate nutzen, um die volatilen Gaspreise für den nächsten Winter besser abfedern zu können. „Es ist eine große Aufgabe, die auf die Unternehmen zukommt. Es gilt, Energie-Einsparpotenziale zu heben, Gas durch erneuerbare Energien zu substituieren und in Energieeinsparmaßnahmen zu investieren“, sensibilisiert Eder.

Er geht nicht davon aus, dass der Markt zu stabilen Gaspreisen und langfristigen Energieverträgen für Industrie- und Gewerbekunden zurückfinden wird. Dazu fehle vielen Energieversorgern, insbesondere den Stadtwerken, der finanzielle Spielraum. Allein bei den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm hätten sich die Energieeinkaufspreise in 2022 auf 600 Mio. € verdoppelt. „Um den Weg für einen funktionierenden Gashandel wieder freizumachen, müssten die Stadtwerke von der Landes- und Bundespolitik mit Bürgschaften und Sicherheiten ausstatten werden und das Energiemarktdesign angepasst werden.“

Industriedächer für regenerative Energie nutzen
Der CI-Vorstandsvorsitzende Gert Stiefel bestätigt die Einschätzung: „Die Wirtschaft muss sich daran gewöhnen, dass die Zeiten billiger Energie und stabiler Preise nicht mehr zurückkehren.“ Eines der größten brachliegenden Potenziale seien die ungenutzten Industriedachflächen, sowohl im Hinblick auf regenerative Energien als auch in Form von Dachbegrünung. Stiefel empfiehlt, dass die Industrie eine Vorbildfunktion übernimmt und auf den Gebäuden großflächig PV-Anlagen installiert, auch um die Gesamtstromversorgung der privaten Haushalte zu entlasten. Für sein Unternehmen, die Fritz Stiefel GmbH, habe die Energiewende den Ausschlag gegeben, jüngst in eine 100 KW-PV-Anlage zu investieren.

In diesem Zusammenhang sei auch der Staat gefordert. Die CI-Mitglieder sind überzeugt, dass mit einem staatlichen Anreizsystem mehr Unternehmen für solche Lösungen gewonnen werden könnten. Beispielhaft für ein funktionierendes Anreizsystem nennt Stiefel einen namhaften Anbieter für Mobilfunk und andere Dienstleistungen, der Sendemasten auf Privatdächern installiert und sich im Gegenzug für zehn Jahre um die Erhaltung und Sanierung der betreffenden Dächer kümmert.
Die Veranstaltung fand im neu eröffneten NU-SPACE statt. Das von Stiefel ins Leben gerufene Projekt beinhaltet Büroflächen, Co-Working-Space, Seminar- und Eventräume. Mehr Informationen: https://nu-s.de.

Über den Club der Industrie
Der Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm e.V. (CI) ist eine unabhängige Vereinigung von aktiven, erfolgreichen Unternehmern im Einzugsbereich der Wirtschaftsregion Ulm/Neu-Ulm. Die Vereinigung mit Sitz in Neu-Ulm knapp 100 leistungsstarke Mitgliedsunternehmen aus Industrie und industrienaher Dienstleistung, die über 26.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Der CI ist die Erweiterung der Industrievereinigung Landkreis Neu-Ulm e.V., die seit ihrer Gründung im Jahr 1960 gezielt die Interessen regional ansässiger Unternehmer gegenüber öffentlich-rechtlichen und politischen Institutionen und Organisationen vertritt.

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