Der Verlag MairDumont setzt bei der Kommissionierung im Ulmer Logistikzentrum auf Pick by Light. Jetzt wird das 1995 gebaute System schrittweise erneuert – KBS ersetzt den vorherigen Anbieter mit einer hochflexiblen Lösung.
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KBS Anwenderbericht – Mitarbeiter wählen grün
Hans-Peter Häußinger ist ein Mann mit Weitsicht. Als der Logistikleiter von MairDumont vor fast 20 Jahren das Ulmer Logistikzentrum seines heutigen Arbeitgebers plante, traf er die richtigen Entscheidungen. So setzte der Ingenieur schon 1992 im Bereich der Kommissionierung auf Pick by Light. „So gehörten wir in der Verlagsbranche zu den Trendsettern“, so Hans-Peter Häußinger. Sukzessive rüstete MairDumont die inzwischen rund 7.400 Fächer in insgesamt 75 Kommissionierzonen mit den leuchtenden Anzeigendisplays aus. Im Jahr 1999 ging die letzte Erweiterungsstufe des 11.000 Quadratmeter großen Baus an den Start und Pick by Light erfüllte die Erwartungen voll und ganz. „Das System erklärt sich von selbst, so dass sich neue Mitarbeiterinnen extrem schnell einarbeiten und von Anfang an fehlerfrei kommissionieren“, nennt Hans-Peter Häußinger einen der Hauptvorteile.
Parallel statt Sequenziell
Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Produktivität der Anlage. „Wir schaffen hier pro Tag bis zu 3.500 Aufträge mit durchschnittlich 20.000 Picks“, erklärt Technikchef Andreas Bachmaier und ergänzt: „Diese Leistung würden wir mit keinem anderen System erreichen“. Zum Vergleich zieht Hans-Peter Häußinger die Pick by Voice-Methode heran. „Im Gegensatz zur Sprachsteuerung können wir mit Pick by Light die Aufträge parallel und nicht nur sequentiell abarbeiten.“ Parallel bedeutet, dass den Mitarbeiterinnen in ihrer jeweiligen Kommissionierzone für jeden Auftrag alle betroffenen Fächer auf einmal angezeigt werden. „Dadurch können die Kommissionierer die Reihenfolge der Entnahme selbst bestimmen“, berichtet Andreas Bachmaier. In Praxistests konnte er nachweisen, dass damit die Pickleistung um bis zu dreimal so hoch liegt wie bei der sequenziellen Methode. Bei der sequenziellen Variante bestimmt das System die Reihenfolge der Entnahme, indem immer nur eine Lampe auf einmal aufleuchtet – beim Einsatz von Pick by Light können Logistikleiter also zwischen der parallelen und der sequenziellen Methode wählen. „Pick by Voice würde uns hingegen zu der für uns weniger effektiven sequenziellen Entnahme zwingen“, betont Hans-Peter Häußinger.
Unabhängig von den prinzipiellen Vorteilen der Pick by Light-Systeme gibt es unter den am Markt verfügbaren Anbietern jedoch große Unterschiede. So wurde MairDumont nur acht Jahre nach Inbetriebnahme der letzten Kommissionierzone vom Lieferanten mitgeteilt, dass die Ersatzteilversorgung für die 3.500 montierten Anzeigeelemente „in absehbarer Zeit“ nicht mehr gewährleistet werden könne. Diese Ankündigung zwang den Verlag, sich nach einer neuen Lösung umzusehen. „Das hat uns natürlich sehr geärgert“, erinnert sich Andreas Bachmaier. Obwohl ein Wechsel des Anbieters auf den ersten Blick riskanter erschien, entschied sich MairDumont am Ende eines gründlichen Auswahlprozesses für die Freiburger KBS Industrieelektronik GmbH. „KBS hatte bei einem zugleich sehr günstigen Preis das am meisten durchdachte und zielgerichtete Konzept für die Sanierung“, sagt Hans-Peter Häußinger. Die Herausforderung bestand darin, den Systemwechsel an einem einzigen Wochenende durchzuführen, denn an einen Stillstand der Anlage während der normalen Arbeitszeiten „war überhaupt nicht zu denken“, so Andreas Bachmaier und ergänzt: „Ich bin froh, dass KBS sich an diese schwierige Aufgabe herangewagt hat.“
Problemloser Umbau
So baute KBS im ersten Schritt in Ulm eine Testanlage mit 152 Kommissionierfächern auf. Anhand dieses Regals konnten parallel zum Tagesgeschäft die Schnittstellen zum Lagerverwaltungssystem und die Funktion der Steuerung geprüft werden. „Die Versuchsphase konnten wir nach zwei Wochen abschließen, um danach mit den technischen Vorbereitungen der Umstellung zu beginnen“, so Andreas Bachmaier.
Der Plan sah vor, im Dezember 2010 die ersten 24 von 75 Kommissionierzonen mit rund 1.800 Fachanzeigen auf das KBS-System umzurüsten. Die erforderlichen Profilschienen wurden in der betriebseigenen Schlosserei vorbereitet, so dass die Displays mit den Blickfangleuchten nur noch aufgesteckt werden mussten. „Der Umbau funktionierte innerhalb eines Wochenendes völlig problemlos und die Mitarbeiter kamen am folgenden Montag mit der neuen Lösung sofort zurecht“, bestätigt Andreas Bachmaier. Die Bedienung der neuen und alten Lösung sei „nahezu identisch“, so dass die Mitarbeiter wie bisher in allen Kommissionierzonen eingesetzt werden können. Die übrigen Kommissionierzonen sollen noch im Laufe des Jahres umgerüstet werden. „Nach den bisherigen guten Erfahrungen sollte dieser Schritt keine Probleme verursachen“, erwartet Andreas Bachmaier.
„In der einfachen Montage liegt ein ganz wesentlicher Vorteil der KBS-Lösung gegenüber dem vorherigen System“, sagt Hans-Peter Häußinger. Denn während die alten Displays geschraubt und verkabelt waren, bietet die KBS-Lösung durch die „snap-in-Adaptierung“ eine extrem leichte Austauschbarkeit der Pick by Light-Module. Hauptvorteil dieser Konstruktion ist, dass die Anzeigeelemente bei Bedarf schnell und ohne Werkzeug an anderer Stelle platziert werden können. „Früher waren wir bei jeder Änderung des Lager-Layouts auf die Hilfe unseres früheren Lieferanten angewiesen“, bemerkt Andreas Bachmaier. Jetzt seien er und sein Team völlig autark, was nicht nur Zeit, sondern auch Kosten spare.
Rot wird abgewählt
In Zukunft wird sich die „snap-in-Adaptierung“ sehr schnell auszahlen. Denn MairDumont wird in den nächsten fünf Jahren 25 Prozent seines Warensortiments ändern. „Wir werden wesentlich mehr Bildbände in unser Programm aufnehmen und in diesem Zuge viele neue und besonders große Fächer einrichten“, erklärt Hans-Peter Häußinger. Neben der höheren Flexibilität bietet KBS aber auch Vorteile in der Bedienung. „Die Quittierung von Mindermengen ist an den neuen Displays wesentlich einfacher als früher“, sagt Andreas Bachmaier.
Ein weiterer Unterschied zur alten Lösung betrifft die Lampen – bei KBS können sie in sieben verschiedenen Farben aufleuchten, während hier bislang lediglich rotes Licht zur Verfügung stand. Diese Eigenschaft ist vor allem dann wichtig, wenn mehrere Mitarbeiter in einer gemeinsamen Kommissionierzone verschiedene Aufträge bearbeiten – in diesen Fällen kann jedem Auftrag eine eigene Farbe zugeordnet werden. Diese Unterscheidung war bei MairDumont nicht notwendig. Der schwäbische Verlag nutzte die gebotene Vielfalt dennoch und ließ die Mitarbeiter über die Farbe ihrer Wahl abstimmen. Das Ergebnis war eindeutig: „Rot wurde abgewählt. Unsere 40 Kommissioniererinnen haben sich für Grün entschieden“, stellt Hans-Peter Häußinger fest.
Hintergrund: MairDumont
Der Verlag MairDumont mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart ist Marktführer für touristische Informationen in Deutschland und Europa. Zum Verlagsprogramm gehören unter anderem die Marco Polo Reiseführer, Falk Stadtpläne, Baedeker Allianz Reiseführer, die ADAC Kartografie sowie die DuMont Reiseführer, der DuMont Bildatlas oder das Kompass Wander- und Radwanderprogramm. Abgerundet wird die Palette durch den Geschäftsbereich elektronische Medien. Das Unternehmen wurde 1948 gegründet und ist ein Familienunternehmen mit rund 480 Mitarbeitern, die im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro erwirtschafteten.
www.mairdumont.com
KBS Industrieelektronik GmbH – das Unternehmen
1981 als Ingenieurbüro für Industrieautomatisierung und Elektronikentwicklung gegründet, ist KBS heute Spezialist für die Entwicklung, Herstellung und Installation von kundenspezifischen Systemen zur beleglosen Kommissionierung. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt das Unternehmen mit Sitz in Freiburg praxisorientierte Lösungen, die deren Wettbewerbsposition entscheidend stärken.
Neben der Hardware (Lagerfachanzeigen, Steuerungsrechner, PickCart und Pick by Voice) bietet KBS komplette Softwarelösungen (Materialflussrechner, SAP-Anbindung etc.) an. Zusätzlich zu den vorhandenen Standardbaugruppen sind kundenspezifische Varianten auch schon bei kleinen Stückzahlen möglich. KBS realisiert weltweit sowohl kleine Systeme mit wenigen Lagerfachanzeigen als auch große Projekte mit mehreren zehntausend Lagerfachanzeigen.
Auf der Referenzliste von KBS finden sich namhafte Kunden aus allen Branchen und jeglicher Unternehmensgröße. Erfolgreiche Projekte wurden unter anderem für BMW, Daimler, DHL, dm Drogeriemarkt, Fielmann, Kärcher, Mexx, Pelikan, Pfizer, Roche, Swarovski, Tesa, Tesco, Verlagsgruppe Weltbild, Volkswagen und Woolworth realisiert.
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