Green City Cargo: Weniger Stückgutverkehr in Städten

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Ulm, 7. Oktober 2013 – Mit Hilfe von Forschungskooperationen und Pilotprojekten will das ZIM-Netzwerk Green City Cargo am Beispiel der Münchner Großmarkthalle Lösungen zur Reduzierung des Stückgutverkehrs mit Lkw in Innenstädten entwickeln. Angedacht sind außerstädtische Hubs zum Verdichten und Umladen von Stückgutsendungen auf Kleinstfahrzeuge mit Elektro- oder Pedalantrieb. Bis spätestens zum Frühjahr 2014 sollen konkrete Forschungs- und Entwicklungskonzepte der vier gebildeten Fachgruppen und ein Pilotierungskonzept vorliegen. Eine erste öffentliche Präsentation des Vorhabens ist am 13. Dezember 2013 im Münchner Rathaus geplant. Initiiert wurde Green City Cargo vom green logistics world e.V. und der Logistik Akademie Janz, die zudem das Netzwerkmanagement übernimmt.
Text als WORD-Datei: PI_GLW_Green_City_Cargo
Hintergrund sind die hohen Luft- und Lärmemissionen in Innenstädten, an denen der Stückgutverkehr mit Sendungen zwischen 30 und 1.000 Kilogramm einen maßgeblichen Anteil hat. Eine Untersuchung für die holländische Stadt Breda hatte ergeben, dass 90 Prozent der für die Innenstadt eingesetzten Lkw durch intelligente Bündelung eingespart werden könnten. Weniger als 10 Prozent der Sendungen würden für die Auslieferung einen Lkw benötigen. Bei mehr als 40 Prozent der Sendungen handelt es sich um Kleinstsendungen. Eine Optimierung der Innenstadtbelieferung setze jedoch den konsequenten Austausch von Sendungsdaten und eine gemeinsame Planung der Transporte voraus.
Ziel von Green City Cargo ist das Bündeln und Umladen des Stückgutverkehrs vor der letzten Meile in Zwischendepots beziehungsweise Sub-Hubs auf umweltfreundliche und platzsparende Transportfahrzeuge. Vorbild sind die dhl-Paketstationen der Paketlogistik mit Gewichten von bis zu 30 Kilogramm.
Stückgut beginnt ab 30 Kilogramm und kann über 500 kg pro Frachtgut liegen. Zudem wird das Frachtgut mit einem Gewicht von über 100 Kilogramm in aller Regel auf Paletten geliefert, was ein Be- und Entladegerät erfordert. Eine weitere Anforderung liegt in der Lieferung von gekühlter Ware.
Für die Entwicklung konkreter Lösungen hat Green City Cargo vier Fachgruppen gebildet. Gruppe 1 entwickelt Lösungen für intelligente Sub-Hubs in der City-Logistik für Stückgut. Gruppe 2 beschäftigt sich mit dem Einsatz von klimaneutralen Kleinlastenfahrzeuge und Zweiradtransporter für Lasten bis 200 Kilogramm mit optionaler Kühlung. Eine weitere Gruppe konzentriert sich auf ebenfalls klimaneutrale Kleinlastenfahrzeuge für Standard-Paletten bis zu einem Gewicht von 600 Kilogramm mit optionaler Kühlung. Gruppe 4 will unter der Bezeichnung “Lernen ohne Schreibtisch” ein Konzept für ein mobiles Lern- und Infosystem für Kurierfahrer entwickeln.
Geplant ist die Anwendung der Ergebnisse am Beispiel der Großmarkthalle München. Der internationale Handelsplatz der Obst- und Gemüsebranche im Herzen Europas erstreckt sich auf einer Fläche von 310.000 Quadratmetern. Hier handeln 400 Import- und Großhandelsfirmen aus aller Welt. Fleisch, Geflügel, Fisch, Feinkost und Wein werden beim nahe gelegene Schlachthof München angeboten. Die wirtschaftliche Bedeutung des nach Paris und Barcelona drittgrößten europäischen Obst- und Gemüsemarkts in Zahlen:
In der Großmarkthalle München werden jährlich ca. 800.000 bis 850.000 Tonnen Waren mit einem Wert von mehr als 750 Millionen Euro umgeschlagen. Der erwirtschaftete Umsatz aller in der Großmarkthalle ansässigen Unternehmen liegt bei geschätzten 1,5 Milliarden Euro.
 
Hintergrund: ZIM
ZIM steht für “Zentrales Innovationsprogramm für den Mittelstand” und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie betrieben. Im Rahmen eines ZIM-Kooperationsnetzwerkes werden ineinander greifende einzelne Forschungs- und Entwicklungsprojekte initiiert und an einem konkreten Standort im Feldversuch getestet. ZIM vereint die Förderung von Netzwerkmanagementdienstleistungen und den Entwicklungsprojekten des Netzwerks.
Begünstigte der Förderung sind die beteiligten Unternehmen. Bei der Förderung des Netzwerkmanagements wird die Zuwendung an die Netzwerkmanagementeinrichtung ausgereicht (indirekte Förderung der Unternehmen). Bei Entwicklungsprojekten aus dem Netzwerk erhalten die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Zuwendung auf direktem Weg.
 
Hintergrund: Green logistics world
Green logistics world e.V. ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördertes Netzwerk für die Bildung von Synergien und Wertschöpfungsketten sowie die Entwicklung neuer Lösungen, Produkte und Verfahren für eine umweltschonende und Ressourcen sparende Logistik in Einklang mit Effizienzsteigerungen und Wirtschaftlichkeit. Infos unter www.green-logistics-world.de.
 
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